Gott lässt die Schwächsten nie im Stich

 

 

„Ich war drei Jahre lang bei der Salesianischen Kongregation von Don Bosco in Lubumbashi. Während meiner Mission habe ich gelernt, dass Gott die Schwächsten nie ohne Hilfe lässt!

Ich werde Ihnen die Geschichte von „Prince und der Spinne“ erzählen:

Als ich meinen ersten Bericht verfasste, schrieb ich auch darüber, dass wir eine Lösung für Prince finden wollten, einen kleinen behinderten Jungen, der von seiner Familie verlassen wurde und in ein Krankenhaus in Bakanja-Stadt gebracht worden war. Seine Fortschritte, die er nach und nach machte, ließen uns warm ums Herz werden. Mit seinem Kämpfernatur konnte er sich gut verteidigen und lebte aber ein sehr introvertiertes Leben. Trotzdem, wohin mit ihm?

Es wurden Kontakte mit der örtlichen Vereinigung Balou geknüpft, die eine großartige Arbeit mit behinderten Kindern leistet. Sie hatten sich bereit erklärt, ihn aufzunehmen, aber nur unter der Bedingung, dass die Kosten, insbesondere die medizinischen Kosten, übernommen würden. Es war eine schwere Bürde und nur eine halbe Lösung, zumal Balou sich während der Ferien die Kinder nicht betreut. Das Verfahren wurde jedoch auf den Weg gebracht. Während unsere Sozialarbeiter die notwendigen Schritte beim Sozialamt einleiteten, stellten sie überrascht fest, dass Prince den Behörden bekannt war und daraus ergab sich der Kontakt zu einer Familie. Ein Hoffnungsschimmer keimte auf. Leider handelte es sich aber nicht um die Familie von Prince, sondern um eine vorübergehende Pflegefamilie, in der er in der Vergangenheit einmal gelebt hatte. Es war nun sogar wieder die Rede davon, ihn wieder in das Krankenhaus zu bringen, das ihn gepflegt und etwa ein Jahr lang aufgenommen hatte. Das löste eine Unruhe aus, besonders wenn man sich an den Zustand erinnerte, in dem Prince zu uns gebracht wurde, und sich seine Entwicklungsperspektiven vorstellte!

Und genau zu dem Zeitpunkt wurde ich von einer Spinne gebissen. Ein schlimmer Biss, der mich an ein ähnliches Ereignis in Asien erinnerte, das damals fast schief gegangen wäre. Ich folgte dem Ratschlag des damaligen Arztes und entschied, nicht zu lange zu warten, und so besuchte ich gleich Dottoressa Piera in der salesianischen Poliklinik Afia. Das Ergebnis war nichts Ernstes, aber wir kamen ins Gespräch. Dr. Piera, eine Italienerin, die seit über 25 Jahren hier lebt, erzählte mir von ihren Katzen und Hunden und von den etwa zwanzig verlassenen Kindern, die sie im Laufe der Jahre von überall her aufgelesen hatte, und um die sie sich kümmerte. Eins führte zum anderen, ich erzählte ihr von Prince und seiner Epilepsie. Sie sagte mir, ich solle ihn zu einer Untersuchung in die Poliklinik bringen. Und das habe ich getan. Prince wurde versorgt und behandelt und zeigte schnell Anzeichen einer Besserung, er wurde lebhafter und lachte manchmal sogar lauthals, wenn er herumalberte. Dann erfuhren wir nach einigen Wochen, dass Dr. Piera beschlossen hatte, Prince in ihre Pflegefamilie aufzunehmen, damit er sich in einer normalen Umgebung entwickeln kann. Piera hatte sogar schon eine Pflegemutter gefunden, die sich ausschließlich um ihn kümmern sollte. Welches Glück und was für eine Großzügigkeit! Wirklich, man sieht, dass die Schwächsten nicht im Stich gelassen werden.

Zuletzt habe ich gehört, dass es Prince sehr gut geht und er ein als fröhlicher, gut in die Gruppe integrierter Gefährte ist. Er hatte keine epileptischen Anfälle mehr. Obwohl Prince seine Grenzen hat, insbesondere was das Sprechen angeht, wird er immer selbstständiger. Danke also an die Vorsehung, an Dr. Piera … und an die Spinne, die mich gebissen hat!“