Straßenkinderzentrum CECYDAR, Kigali, Ruanda
Rwanda, KigaliRwanda Kigali
Jedes Straßenkind in Kigali, der Hautpstadt Ruandas, hat seine ganz eigene Geschichte. Einige von ihnen sind Waisen. Sie sind auf der Straße gelandet, weil sich niemand um sie kümmert. Andere sind Opfer der Armut, die in vielen Familien herrscht. Die Kinder verlassen ihre Familien, weil sie glauben in der Stadt ihr Glück zu finden. Manche gehen mit der Hoffnung, jeden Tag wenigstens etwas zu Essen zu haben.
Mit dem Ziel, diesen Kindern eine bessere Zukunft zu geben, hat Fidesco Ende 1994 in Kigali das Straßenkinderzentrum CECYDAR (Centre Cyprien & Daphrose Rugamba) eröffnet. Erste Anfänge, die durch den Genozid unterbrochen wurden, reichen bereits in das Jahr 1992 zurück. Das Straßenkinderzentrum hat eine doppelte Aufgabe:
Zum einen bietet das Projekt den Straßenkindern einen Unterschlupf, zum anderen wird im Zentrum an der Versöhnung und dem Frieden zwischen Hutu und Tutsi gearbeitet. Die Namensgeber des Zentrums sind die Gründer von Fidesco Ruanda: Cyprien und Daphrose Rugamba. Beide wurden selbst Opfer des Völkermords.
Streetworker gehen täglich auf die Straße und nehmen Kontakt zu obdachlosen Kindern auf. Die Kinder bekommen etwas zu Essen und können sich waschen. Für Medizin ist ebenfalls gesorgt. Ziel der Bemühungen ist es, die Straßenkinder zu resozialisieren. Wenn die Kinder zu diesem Schritt in der Lage sind, bieten ihnen die Mitarbeiter an, im Zentrum zu wohnen und eine Schule zu besuchen bzw. bei älteren Kindern einen Beruf zu erlernen. Auf lange Sicht sollen die Kinder aber wieder in die eigene Familie integriert werden. Dazu suchen Mitarbeiter nach Überlebenden der Familie.
Das Zentrum hat bereits mehr als 1600 Kinder von der Straße geholt, hunderte davon leben bereits wieder mit ihren Familien. Die Arbeit der Beschäftigten im Zentrum Rugamba wurde bereits von UNICEF besonders gewürdigt. Bei einer Inspektionsreise wurde das Zentrum als mustergültiges Projekt herausgestellt.
Das Zentrum wird regelmäßig von hochrangigen in- und ausländischen Politikern besucht. So waren beispielweise Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und Frau Dr. Claudine Uwera Kanyamanza, die Leiterin der „National Commission for Children“ der ruandischen Regierung zu Gast.
CECYDAR wurde durch Mittel des Landes Baden-Württemberg unterstützt.
Während einer Reise nach Ruanda entstand dieser Film, in dem Karel Dekempe durch das Straßenkinderzentrum führt, die Arbeitsweise erklärt und die Kinder trifft. Viel Freude beim Ansehen.
… und dann haben wir noch eine paar Schätze aus unserem Filmarchiv …