Die Geschichte von Cyprien (1935 – 1994) und Daphrose Rugamba (1944 – 1994)

Ihr habt noch nie von den Daphrose und Cyprien Rugamba gehört oder kennt die beiden noch nicht so gut? Dafür hat euch Marlene die Geschichte von Daphrose und Cyprien zusammengefasst und aufgeschrieben. Herr Kretz hat wieder ein schönes Ausmalbild für euch gemacht.
Daphrose und Cyprien haben sich in ihrem Leben so verhalten, wie wir es uns bei Heiligen vorstellen. Sie hatten zum Beispiel die Idee für das Zentrum für Straßenkinder in Ruanda  Deswegen untersuchen Frauen und Männer gerade, ob sie von der Kirche zu Seligen erklärt werden. Dafür dürft ihr beten. Ein passendes Gebet ist auf dem Ausmalbild.

 

  1. Als junger Mann trat Cyprien in das Priesterseminar ein. Seine Zeit dort war sehr schwierig. Erschrocken von Skandalen verließ er das Seminar und fiel vom Glauben ab.
  2. Cyprien wurde erfolgreich in der Kunst und arbeitete als Dichter, Buchautor und Komponist. Er wurde ein einflussreicher Regierungsbeamter, der dazu beitrug, die traditionelle ruandische Kunst zu schützen und zu fördern.
  3. Als seine Verlobte 1963 getötet wurde, bat er deren Cousine Daphrose, ihn zu heiraten. Nicht aus Liebe, sondern aus Gefälligkeit ihrer verstorbenen Cousine wegen. Daphrose war eine gläubige Katholikin.
  4. 1965 heirateten sie. Die Ehe war schwer und steinig. An einem Punkt führten die Probleme sie zu einer 8-monatigen Trennung. Auch nach der Versöhnung war Cyprien seiner Frau gegenüber immer wieder untreu und zeugte ein uneheliches Kind. Er verspottete auch die Hingabe seiner Frau an das Gebet und die katholische Kirche.
  5. Daphrose blieb jedoch unbeirrt in ihrem Glauben und entschlossen in ihrem Glauben an die Heiligkeit der Ehe. Sie betete ständig für die Bekehrung ihres Mannes und zog ihre 10 Kinder im Glauben auf und nahm sie mit zur Messe.
  6. 1982 wurde Cyprien schwer krank. Die Ärzte konnten die Ursache seiner Krankheit nicht feststellen. Aus Angst vor dem Tod hatte Cyprien einen starken Moment der Bekehrung und glaubte an Gottes Existenz und Liebe zu ihm. Diese Erfahrung führte zu einer vollständigen Veränderung seines Lebens. Die Gebete seiner Frau wurden wunderbar erhört.
  7. Nach 17 Jahren schwieriger Ehe wurde die Beziehung zwischen Cyprien und Daphrose erneuert. Sie lebten in einer neuen Treue zueinander, vereint im Glauben und in der Freude. Das vertiefte ihre Ehe. Cyprien vertraut von da an auf Gottes Plan für sein Leben.
  8. 1989 trafen Cyprien und Daphrose auf die Gemeinschaft Emmanuel. Sie fühlten, dass hier ihr Platz war und gründeten die Gemeinschaft  in Ruanda. In den nächsten 4 Jahren widmeten sie ihre Zeit der schnell wachsenden Gruppe. 1992 hatten Daphrose und Cyprien die Idee, den Straßenkindern in der Hauptstadt Kigali zu helfen. Nach vielen Gesprächen mit den Kindern war klar, dass ein Zentrum für sie  ihre Not lindern würde.
  9. Aber während die Ehe der Rugambas von Freude und Frieden erfüllt war, war die Lage im Land sehr schwierig geworden. Jahrzehntelange Spannungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen in Ruanda begannen zu Gewaltaufrufen zu führen.
  10. Im April 1994 brachen die Spannungen in hektisches Blutvergießen aus. In dem anschließenden 100-tägigen Völkermord wurden schätzungsweise 1 Million Menschen getötet.
  11. Cyprien, der im Land bekannt und einflussreich war, verurteilte die gewalttätigen und spaltenden Radiosendungen. In der Gemeinschaft Emmanuel waren ebenfalls beide Volksstämme willkommen, sowohl Hutus als auch Tutsis.
  12. Aber seine freimütige Kritik an den Gewalttätern, hatte deren Aufmerksamkeit erregt und so war seine Familie zur Zielscheibe ihrer Wut geworden. Am Morgen des 7. April, dem Beginn des Völkermords, wurden Cyprien und Daphrose in ihrem Haus zusammen mit sechs ihrer zehn Kinder nach einer Nacht, in der sie Jesus in der Hostie angebetet hatten, ermordet.
  13. Ihre Pläne für das Straßenkinderzentrum wurde von den Mitgliedern der Gemeinschaft Emmanuel Ende 1994 umgesetzt. So konnten bis jetzt unzähligen Straßenkindern geholfen werden und die Hilfe geht weiter. Fidesco, die Initiative der Gemeinschaft Emmanuel für die notleidenden Menschen in der Welt, sorgt dafür, dass diese Arbeit auch weiterhin möglich ist.