Andreas Münch (DE)


Zambia,
Mpika

Fidesco Volontäre zurück von der Mission am 15. August 2010Architekt

Andreas hat als Architekt in Sambia gearbeitet. Für die Diözese Mpika hat er etliche Pläne für Kirchen, Gemeindezentren, Schesternhäuser und vieles mehr entworfen. In seiner Zeit in Sambia wurde nur ein kleiner Teil der Entwürfe realisiert. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland wurden nun schon einige Bauten Wirklichkeit, so z.B. die Kirche St. Monica in Tazara.

„Die letzten eineinhalb Monate sind angebrochen, und ich merke, wie mir die noch verbleibenden Tage wie Sand durch die Hände gleiten. Für meine planerische Arbeit hier ist es mir nun ein Anliegen, die Projekte zumindest soweit abzuschließen, dass man auch nach meiner Rückkehr nach Deutschland mit den Zeichnungen und Dateien etwas anfangen kann.

Bei den laufenden Bauvorhaben konnten in den letzten Monaten gute Fortschritte gemacht werden: Bei der Mehrzweckhalle für die St. Joseph-Gemeinde haben wir im Juni und Juli das Baugrundstück eingeebnet und die Gräben für die Fundamente ausgehoben. Eine Besonderheit an der Gemeindehalle ist, dass zumindest die einfacheren Arbeiten nicht von der Baufirma sondern vorwiegend von den Gemeindemitgliedern selbst verrichtet werden sollen. Darin liegt auch die Schwierigkeit, da wir bei den Arbeiten auf freiwillige Helfer aus der Pfarrgemeinde angewiesen sind, denn es ist immer schwer vorauszusehen, ob und wie viele Leute kommen – die meisten Freiwilligen sind eher ältere Herrschaften, die leider auch häufig kein eigenes Werkzeug mitbringen können (Schaufeln, Pickel, Schubkarre). Die Erfahrung der letzten Wochen hat gezeigt, dass es am besten ist, wenn ich selbst auf der Baustelle mithelfe. Ich komme mehr mit den Leuten in Kontakt und es tut auch einfach mal gut, wieder körperlich zu arbeiten, richtig hungrig zum Mittagessen zu kommen…

Ich habe das Gefühl, dass es nach wie vor befremdlich für manche Gemeindemitglieder ist, wenn sie mich hier auf der Baustelle mit anpacken sehen. Hier ist es nämlich so, dass eine Person, die in einem Büro an einem Computer arbeitet es zu etwas gebracht hat. Für Leute in solchen Positionen ist es hier unvorstellbar, sich mit Erdarbeiten die Hände schmutzig zu machen, das wäre ja ein Schritt zurück… Ja, ich muss schon zugeben, dass, obwohl ich nun schon seit 10 Monaten hier lebe, ich nicht aufhöre, über die Menschen hier und ihre Verhaltensweisen täglich dazu zu lernen, im Gegenteil, es kommt mir vor, als ob ich jetzt erst anfange, so nach und nach ein bisschen was zu verstehen…Es gibt auch einige Dinge, die ich wohl generell nie kapieren werde …

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