David Ryppa (DE)

South-Africa,
Bethlehem
David Ryppa, ein gestandener junger Bayer aus Ainring, hat vor seiner Mission als stellvertretender Marktleiter in einem groĂen Baumarkt gearbeitet. Bei den Ostertagen 2011 in Altötting hat ihn der Ruf, in ein Hilfsprojekt zu gehen, wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. FĂŒr ihn war klar, dass er sein Leben mit den Ă€rmeren Schwestern und BrĂŒdern teilen soll. Vom FrĂŒhjahr 2012 bis FrĂŒhjahr 2013 war David mit Fidesco auf Mission in Bethlehem, SĂŒdafrika, und dort als Projekt-Manager tĂ€tig. Sein Aufgabengebiet umfasste die Planung, Organisation und Finanzierung verschiedener Projekte. Im Fokus der Hilfsprojekte standen Workshops ĂŒber die Soziallehre der Kirche fĂŒr Ă€ltere Jugendliche. Unter anderem half er auch beim Aufbau des Projekt âIMPILOâ des âCatholic Community Serviceâ fĂŒr Waisen und gefĂ€hrdete Kinder mit, sowie im âSekwele Social Centreâ, das fĂŒr Menschen aus armen VerhĂ€ltnissen arbeitet, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Aber lassen wir David selbst zu Wort kommen:
Meine Hauptaufgabe ist vor allem die Distribution, d.h. die Verteilung der finanziellen Mittel. So kommen z.B. meine Kollegen ca. 1-2 Wochen vor einem Workshop mit einer Auflistung zu mir, wie viel und fĂŒr was sie das Geld brauchen. Ich erstelle dann einen Geldantrag, leite ihn an den Direktor Fr. Georg weiter, und dieser ĂŒberweist das Geld dann entweder an die Mitarbeiter oder Serviceleister. Desweiteren muss ich auch den ganzen Papierkram und die BĂŒcher fĂŒhren und immer wieder aktualisieren und Rechnungen bearbeiten, kontrollieren und abheften. Nebenbei mich um die Emails kĂŒmmern und das Telefon annehmen.
Nach einem Workshop werden dann die Ausgaben anhand der Kassenzettel und Rechnungen mit dem ĂŒberwiesenen Geld abgeglichen, und wenn zu viel Geld ausgezahlt wurde, wieder von den Kollegen zurĂŒckgefordert. Wir arbeiten noch ziemlich wenig mit DirektĂŒberweisungen, sondern ĂŒberweisen das Geld auf die Konten unserer Mitarbeiter. Am Anfang jedes Monats machen wir dann den Abschluss fĂŒr den letzten Monat und am Ende muss dann unsere Buchhaltung mit dem Kontostand auf der Bank ĂŒbereinstimmen. Da wir hier noch sehr viel mit Bargeld arbeiten, ist das manchmal eine ganz schöne Zettelwirtschaft und dauert einige Tage, weil man auf die Zettel der Kollegen warten muss und die manchmal auĂer Haus sind oder die Zettel einfach zu Hause vergessen.
Trotzdem macht mir meine Aufgabe ziemlich SpaĂ, da ich viel Freiheit habe, wie ich meine Arbeit gestalte und meine Kollegen sehr viel bei der Vorbereitung auf einen Workshop unterstĂŒtzen und ihnen einiges erleichtern kann.
Desweiteren bin ich aber auch noch im Bereichâ Evangelisation/sozio-pastoralâ zustĂ€ndig. Den letzten Workshop hatten wir Anfang September, seitdem waren wir im AuĂendienst und haben unsere 4 Gruppen aus den âSoziallehre Workshopsâ besucht, jeweils 1-2 Tage. Diese berichteten uns dann, was sie im Zusammenhang mit der Soziallehre der Kirche und den Problemen in der Gesellschaft in ihrer Umgebung umgesetzt haben.
Einige haben Jugendtreffen organisiert und haben Jugendlichen geholfen, sich an Schulen und UniversitĂ€ten anzumelden und Stipendien zu beantragen. Andere sind mit der Gruppe zum BĂŒrgermeister, um auf die Probleme im Township aufmerksam zu machen, wie z. B. ein offener Abwasserkanal in der NĂ€he von Kindergarten und Schulen, wieder andere planten eine Kampagne zum âWelt Aids Tagâ. Es hat mich sehr motiviert, dass es den Jugendlichen am Herzen liegt, ihre Umwelt zu verĂ€ndern und sich fĂŒr eine positive Zukunft ihres Landes einzusetzen und vor allem auch, dass sie unsere Workshops und Arbeit ernstnehmen.
Unser Center versucht auch, mit anderen Organisationen der Diözese Bethlehem zusammen zu arbeiten und mehr in den Pfarreien prĂ€sent zu sein. Ende September hatten wir ein groĂes Treffen mit allen Vorsitzenden der PfarrgemeinderĂ€te, allen Pfarrern und dem Bischof, um ĂŒber das Thema âSocial Awarenessâ zu tagen. Es ging um die Wahrnehmung der Probleme in der Gesellschaft. Was genau sieht die Bevölkerung als Problem, wo sehen sie Potenzial, was erwarten sie von der Kirche, was erwarten sie von sich selber als Christen bzw. als Mitglieder der Kirche, wie kann die Kirche als Institution helfen und was können Christen dazu beitragen?