Monika Neu (DE)
Israel,
Jerusalem
Monika war als Assistentin in einem Behindertenprojekt in Jerusalem tĂ€tig. Leider musste sie aus familiĂ€ren GrĂŒnden ihre Mission nicht vorzeitig beenden. Sie beschriebt hier den Beginn ihrer Mission:
„Als Assistentin fĂŒr Behinderte ist es meine Aufgabe, die Leute fĂŒr den Tag vorzubereiten (duschen, ankleiden), Essen geben, handwerkliche FĂ€higkeiten, SpaziergĂ€nge drauĂen, zuhören, sich Zeit nehmen, helfen und ermutigen.
Die Einarbeitung lief zwar sehr gut, aber bis ich mir die ganzen Namen der Behinderten merken konnte (z.B. Imad, Tsipora, Azor, Auuni usw ), das machte den Anfang trotzdem schwer. Dann kam noch dazu: wo war die Kleidung der Leute, die ganzen RĂ€umlichkeiten und wer war wie selbststĂ€ndig, und wer braucht Hilfe und wie viel. Die Sprache war natĂŒrlich auch ein Hindernis.
Die behinderten Menschen sind in drei Gruppen eingeteilt, wir nennen diese Gruppen Sektion (A bis C) .
Ich arbeite hauptsÀchlich nur in Sektion A und ab und zu in der Sektion C (diese besteht nur aus MÀnnern), aber nicht in Sektion B, weil dort ein paar dabei sind, die mir zum Heben zu schwer sind.
Meine Arbeitszeiten sind:
6.30 -12.30 Uhr 1. Schicht
13.30 -19.00Uhr 2. Schicht
oder Teilzeit oder nach Bedarf
1 Tag in der Woche ist frei.
Als ich hier ankam, waren es mit mir 8 VolontÀre, die hier arbeiteten. Ende Januar kam noch ein Ehepaar aus Italien dazu. Wir wohnen alle zusammen in einer Etage des Hospiz. Fast alle kommen aus Frankreich, vier aus Italien, keiner spricht deutsch, aber das ist gut so, denn dann muss ich mich mit meinen Sprachkenntnissen durchkÀmpfen.
Unser Hospiz ist eine Einrichtung fĂŒr ca. 40 behinderte Erwachsene (MĂ€nner und Frauen), einem Kindergarten und einer MĂ€dchenschule. Es ist ein riesiges GebĂ€ude, am Anfang musste ich oft suchen, wo die RĂ€ume waren. Geleitet wird das Haus von den Schwestern des hl. Vinzenz von Paul, das ist ein Orden aus Frankreich, gesprochen wird nur französisch und die Hl. Messe ist auch in der gleichen Sprache. Die Schwestern sind auch sonst sehr aktiv und unterhalten KrankenhĂ€user, FamilienbildungsstĂ€tten und Kinder- und Behinderteneinrichtungen in ganz Israel. Von Bethlehem ĂŒber Nazareth nach Haifa sind die Hilfseinrichtungen der Schwestern zu finden.
Unser GebĂ€ude ist ganz in der NĂ€he von Alt-Jerusalem (ca. 50 Meter), man kann es gut zu FuĂ erreichen. Die Altstadt von Jerusalem wurde 1981 zum Weltkulturerbe erklĂ€rt.“
Seitdem ich die Benediktinerabtei Dormitio auf dem Zionsberg entdeckt habe, kann ich die Hl. Messe in deutscher Sprache besuchen und auch an den Stundengebeten teilnehmen. Es sind nur 10 Minuten FuĂweg.
Wie ihr seht, ist es eine groĂe Herausforderung fĂŒr mich, in Israel zu sein.
Ich schlieĂe jetzt mit dem Lied aus dem Gotteslob 622, 4. Strophe:
Hilf Herr meiner Seele ,
dass ich dort nicht fehle,
dass ich dort nicht fehle,
wo ich nötig bin.